
Ablauf einer professionellen Asbestsanierung Schritt für Schritt erklärt
Asbest war über Jahrzehnte ein beliebter Baustoff – heute wissen wir, wie gefährlich seine Fasern sind. Eine unsachgemäße Entfernung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Deshalb darf eine Asbestsanierung nur von zertifizierten Fachbetrieben durchgeführt werden. Doch wie läuft so eine Sanierung konkret ab? Hier finden Sie den Ablauf Schritt für Schritt erklärt.
1. Erste Analyse und Bestandsaufnahme
Am Anfang steht eine gründliche Untersuchung des Gebäudes. Experten nehmen Materialproben aus verdächtigen Bereichen und lassen sie in einem Fachlabor analysieren. Erst wenn klar ist, ob und in welchem Umfang Asbest vorhanden ist, kann die Sanierungsplanung beginnen.
2. Erstellung des Sanierungskonzepts
Auf Grundlage der Analyse wird ein detailliertes Sanierungskonzept erstellt. Es enthält Informationen über:
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die Art und Menge der belasteten Materialien
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die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen
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den zeitlichen Ablauf
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die Entsorgung der Abfälle
Dieses Konzept dient nicht nur der Planung, sondern auch der Abstimmung mit den zuständigen Behörden.
3. Einrichtung der Sicherheitszone
Vor Beginn der Arbeiten wird der betroffene Bereich vollständig abgedichtet. Unterdruckgeräte verhindern, dass Asbestfasern nach außen gelangen. Zugänge werden mit Schleusen versehen, sodass nur autorisiertes Personal eintreten darf. Gleichzeitig sorgt eine klare Kennzeichnung dafür, dass niemand versehentlich den Gefahrenbereich betritt.
4. Persönliche Schutzausrüstung
Alle Sanierungsmitarbeiter tragen spezielle Schutzkleidung. Dazu gehören Einweganzüge, Handschuhe, Schutzbrillen und Atemmasken mit Hochleistungsfiltern. Diese Maßnahmen schützen die Arbeiter vor dem Einatmen oder Hautkontakt mit gefährlichen Fasern.
5. Entfernung der asbesthaltigen Materialien
Die eigentliche Entfernung erfolgt so staubarm wie möglich. Häufig werden die Materialien befeuchtet oder mit Bindemitteln fixiert, um eine Faserfreisetzung zu verhindern. Danach werden sie vorsichtig abgebaut, luftdicht verpackt und in spezielle Behälter überführt.
6. Fachgerechte Entsorgung
Asbestabfälle gelten als gefährlicher Sondermüll. Sie werden in zugelassenen Deponien entsorgt, die speziell auf diese Stoffe ausgelegt sind. Der Transport erfolgt in gesicherten Containern und wird streng dokumentiert.
7. Reinigung und Freimessung
Nach der Entfernung wird der gesamte Arbeitsbereich gründlich gereinigt. Eine sogenannte „Freimessung“ stellt sicher, dass die Luft keine gefährlichen Fasern mehr enthält. Erst wenn die Werte unbedenklich sind, darf der Bereich wieder genutzt werden.
Der Ablauf einer professionellen Asbestsanierung Schritt für Schritt zeigt, wie komplex und verantwortungsvoll dieses Verfahren ist. Von der Analyse bis zur abschließenden Freigabe braucht es erfahrene Fachkräfte, klare Strukturen und höchste Sicherheitsstandards. Wer Asbest vermutet, sollte daher niemals selbst Hand anlegen, sondern auf spezialisierte Experten vertrauen.