
Was ist Asbest? – Gesundheitsrisiken und Einsatzbereiche im Überblick
Asbest ist ein Mineral, das über Jahrzehnte hinweg als „Wundermaterial“ galt. Es ist hitzebeständig, reißfest und vielseitig einsetzbar. Doch hinter diesen praktischen Eigenschaften verbirgt sich ein großes Risiko. Wer verstehen will, warum Asbest heute streng reguliert ist, sollte einen genaueren Blick auf seine Einsatzbereiche und die damit verbundenen Gefahren werfen.
Was ist Asbest?
Asbest bezeichnet eine Gruppe faserförmiger Minerale, die in der Natur vorkommen. Die feinen Fasern lassen sich leicht verarbeiten und waren deshalb besonders im Bauwesen beliebt. Von den 1950er- bis in die 1990er-Jahre kam Asbest millionenfach in Gebäuden, Fahrzeugen und Industrieanlagen zum Einsatz. Erst später wurde klar, dass die Fasern bei Einatmen schwere Krankheiten verursachen können.
Einsatzbereiche von Asbest
Asbest fand in zahlreichen Produkten Anwendung, darunter:
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Baustoffe: Dachplatten, Fassadenverkleidungen, Bodenbeläge, Kleber und Spachtelmassen.
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Brandschutz: Isolierungen, Dichtungen und Brandschutzplatten.
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Haushaltsgeräte: Alte Nachtspeicheröfen, Toaster oder Haartrockner enthielten häufig Asbestteile.
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Industrie: Bremsbeläge, Dichtungen und hitzebeständige Schläuche.
Gerade im Bauwesen ist Asbest noch heute ein Thema, da viele Gebäude aus dieser Zeit nach wie vor genutzt werden.
Gesundheitsrisiken von Asbest
Die größte Gefahr von Asbest liegt in den winzigen Fasern, die beim Bearbeiten oder bei Beschädigungen freigesetzt werden. Werden diese eingeatmet, können sie tief in die Lunge eindringen und dort Entzündungen verursachen. Typische Krankheiten sind:
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Asbestose: eine chronische Lungenverhärtung, die die Atmung erschwert.
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Lungenkrebs: stark erhöhtes Risiko bei langjähriger Exposition.
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Mesotheliom: eine seltene, aber aggressive Krebsart des Brust- oder Bauchfells.
Das Tückische: Die Erkrankungen treten oft erst Jahrzehnte nach dem Kontakt mit Asbest auf.
Wie erkennt man Asbest?
Von außen ist Asbest oft nicht zu identifizieren. Besonders in alten Böden, Fassaden oder Dächern steckt er unsichtbar. Sicherheit bringt nur eine fachgerechte Materialanalyse im Labor. Deshalb sollte man bei jedem Sanierungs- oder Abrissvorhaben in älteren Gebäuden eine Asbestprüfung einplanen.
Umgang mit asbesthaltigen Materialien
Asbesthaltige Produkte dürfen nicht in Eigenregie entfernt werden. Nur zertifizierte Fachfirmen besitzen das nötige Know-how und die Ausrüstung, um eine sichere Sanierung durchzuführen. Dabei kommen spezielle Schutzanzüge, Atemmasken, Unterdrucksysteme und verschlossene Container für die Entsorgung zum Einsatz.